Ankündigungen
The IAAEU and the Chair of Personnel Economics at Trier University are pleased to announce the TriECON Workshop on Income, Pay Composition and Labour Market Outcomes. We plan to hold the workshop on-site on February 13 (starting in the early afternoon) and February 14 (ending around noon).
The IAAEU and the Chair of Personnel Economics at Trier University are pleased to announce the TriECON Workshop on Education Economics, which will take place from the early afternoon of Thursday, December 5th until noon on Friday, December 6th, 2024.
Auf diesem Wege stellen wir nicht nur unsere laufenden Projekte vor, sondern bieten auch informative Beiträge in den Rubriken „Aktuelle Rechtsprechung“ und „Aktuelle Gesetzgebung“. Außerdem bereiten wir aktuelle Themen des Arbeitsrechts auf, die nicht nur für Jurist:innen interessant sind. Wir sind auf Instagram unter iaaeu_jura und oder über den folgenden QR Code zu finden.
Preise, Auszeichnungen & aktuelle Meldungen
SOEP User Konferenz 2024
Die SOEP User Konferenz fand im Juli 2024 in Berlin statt. Diese Konferenz dient als bedeutende Zusammenkunft für Forscherinnen und Forscher, die die Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) nutzen. Sie bietet eine Plattform für gezielten Austausch speziell zu Forschung basierend auf diesem Datensatz.
Die Konferenz wurde von zahlreichen renommierten Forschern und Forscherinnen aus aller Welt besucht, die mit SOEP-Daten arbeiten. Vom IAAEU nahmen Marco Clemens, Theresa Geißler und Dr. Sven Hartmann teil. Marco Clemens stellte ein Papier zum Thema "Windfall Gains and Educational Mismatch" vor, das den Zusammenhang zwischen z.B. dem Erhalt von Lotteriegewinnen und Präferenzen von Arbeitnehmern untersucht. Theresa Geißler referierte zum Thema "School Starting Age and Educational Mismatch". Dr. Sven Hartmann präsentierte sein Papier "Fog or Smog? The Impact of Uncensored Reporting on Pollution on Individuals' Environmental Awareness" in dem er untersucht, wie transparente Berichterstattung über Umweltverschmutzung das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf Umweltfragen beeinflusst.
Zu den Höhepunkten der Konferenz gehörten Keynotes von Prof. Jutta Mata von der Universität Mannheim zum Thema „Health in Social Change“ und Prof. Simon Jäger vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) zum Thema "Labor Market Power: Causes, Consequences, and Cures". Zudem fand eine Spezial-Session zur Harmonisierung internationaler Datensätze statt. Diese Session betonte das Potenzial der länderübergreifenden vergleichenden Forschung und die Bedeutung harmonisierte Daten für solche Forschungsvorhaben.
Dieter Sadowski wird Ehrenmitgliedschaft des VHB verliehen
Dieter Sadowski, ehemaliger Direktor des IAAEU, ist auf der Hauptversammlung des Verbandes der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) im Juni 2024 zum Ehrenmitglied gewählt worden. Der 1921 gegründete VHB ist die führende wissenschaftliche Verbandsinstitution der Betriebswirtschaftslehre im deutschsprachigen Raum. Mit einer Ehrenmitgliedschaft würdigt der VHB Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die sich in besonderer Weise um die betriebswirtschaftliche Forschung verdient gemacht haben. In der Begründung für die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft wird insbesondere auf Dieter Sadowskis Beitrag zur Etablierung der Personalökonomik in Deutschland verwiesen, mit der er entscheidend mitgeholfen hat, die Fundierung der Personallehre auf eine breitere Basis zu stellen. Wir gratulieren Dieter Sadowski zu dieser ehrenvollen Auszeichnung und freuen uns mit ihm über die herausragende Würdigung seines Lebenswerkes.
Conference on adequate minimum wages in the EU
Am 13. und 14. Juni fand 2024 fand an der Universität Luxembourg die Konferenz "Adequate Minimum Wages in the EU" statt. Im Fokus standen die europäische Lohnpolitik und deren aktuelle Entwicklung durch die Richtlinie (EU) 2022/2041 über angemessene Mindestlöhne. Fachleute aus ganz Europa kamen zusammen, um über diese Thematik zu diskutieren. Frau Prof. Dr. Dres. h.c. Monika Schlachter nahm an einer Round Table Session teil, die sich mit dem Thema „Impact of the Directive in the Member States“ befasste.
Zudem wurde auf der Konferenz das kürzlich erschienene Buch „The EU directive on adequate minimum wages“ vorgestellt, zu welchem Frau Schlachter ein Kapitel über den Einfluss der Richtlinie in Deutschland beigetragen hat.
Weitere Informationen sind auf der Website der Université de Luxemburg zu finden.
Verteidigung der Doktorarbeit von Adam Feher
Adam Feher hat seine Doktorarbeit mit dem Titel "Essays in Law and Economics" an der Universität von Amsterdam erfolgreich verteidigt.
In seiner Dissertation entwickelt er drei mikroökonomische Modelle auf der Grundlage der Standardtheorie der Arbeitsökonomie, um zu untersuchen, wie Regulierungsmaßnahmen in Bezug auf Wettbewerbsverbote und die Haftung für digitale Plattformen die soziale Wohlfahrt verbessern könnten.
Der Verteidigungsausschuss, der sich aus angesehenen Professoren der Fachbereiche Recht, Wirtschaft und Finanzen zusammensetzte, führte eine gründliche Diskussion und stellte aufschlussreiche Fragen zu seinen Methoden und Ergebnissen. Die Verteidigung führte zu einer positiven Bewertung seiner Arbeit und ihres Beitrags zum Fachgebiet. Er ist seinen Doktorvätern, Professor Giuseppe Dari-Mattiacci (Juristische Fakultät) und Professor Enrico Perotti (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), sehr dankbar für ihre unschätzbare Unterstützung auf diesem Weg.
Die Verteidigung des Doktortitels ist ein wichtiger Meilenstein in seiner akademischen Laufbahn, und er freut sich darauf, die Forschung auf diesem Gebiet fortzusetzen.
16. Workshop on Labour Economics am IAAEU in Trier
Am 11. und 12. April 2024 fand der 16. Workshop on Labour Economics am IAAEU statt. Aus über 100 Einreichungen konnten wir dieses Jahr ein vielfältiges und spannendes Programm mit 37 Vorträgen zusammenstellen, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 8 Ländern präsentierten. Die vorgestellten Projekte befassten sich mit Fragestellungen aus den Bereichen Arbeits-, Bildungs-, Gesundheits- und Familienökonomik.
Hervorzuheben sind dieses Jahr die beiden Sondersitzungen zur „Counterfactual Impact Evaluation“. Diese gemeinsam mit dem Competence Centre on Microeconomic Evaluation of the Joint Research of the European Commission organisierten Sessions wurden durch dessen Vertreter Prof. Fabio Berton betreut.
Den Höhepunkt der Veranstaltung stellte der Vortrag zu „AI and the Labour Market“ von Prof. Dr. Christina Gathmann von der Universität Luxembourg und dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER) dar. An ihre Ausführungen schloss sich eine lebhafte Diskussion der Hypothese an, dass Forschungsergebnisse zu den Arbeitsmarktwirkungen von computergestützten Produktionsprozessen Vorhersagen zu den Konsequenzen künstlicher Intelligenz erlauben. Den Abschluss des ersten Konferenztages bildete das Rahmenprogramm aus einer kombinierten Stadt-Weinführung, der Besichtigung des Kellers des Weinguts Kesselstatt und dem Konferenzdinner. Dieser Teil des Workshops bot zusätzliche Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten und vermittelte den Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein wenig Trierer Lebensgefühl.
Insgesamt war der 16. Workshop on Labour Economics in vielerlei Hinsicht ein großer Erfolg. Das Organisationsteam freut sich auf die nächste Ausgabe des Workshops im nächsten Jahr und zahlreiche Einreichungen.
Neue Anmerkung zum europäischen Urlaubsrecht veröffentlicht
In seiner kürzlich ergangenen Entscheidung C-218/22 hat der EuGH seine Rechtsprechung zu den europäischen Mindesturlaubsvorgaben weiter präzisiert. Der Gerichtshof entschied, dass ein pauschales Urlaubsabgeltungsverbot auch dann dem Unionsrecht widerspricht, wenn es für den Fall des freiwilligen Eintritts in den vorzeitigen Ruhestand gilt und voraussetzt, dass der Arbeitnehmer nicht beweisen konnte, dass er den zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden Urlaub aus Gründen nicht nutzen konnte, die nicht in seiner Person liegen.
Dominik Leist hat die Entscheidung besprochen und kommt zum Ergebnis, dass sie überzeugt und sich konsistent in die bisherige Rechtsprechung einfügt.
Die englischsprachige Anmerkung wurde in „EU Law Lives: The Week“, Issue No. 17 / 2024, S. 20-24 veröffentlicht und kann online hier abgerufen werden.
Teilnahme am 9. Arbeitsrechtlichen Moot Court des Bundesarbeitsgerichts
Der Moot Court des Bundesarbeitsgerichts ist eine alle 2 Jahre stattfindende Prozesssimulation, bei der dieses Jahr 29 verschiedene Teams der Universitäten angetreten sind und hierbei die Rolle der Prozessvertreter eingenommen haben. Im Juli wurde allen Teams ein fiktiver Sachverhalt übermittelt, der sich vertieft mit dem Thema der Massenentlassung (§ 17 KSchG) beschäftigte. Unser Team, bestehend aus Charlotte Kintgen, Ferdinand Lentes und Justus Lambertz, durfte die Klägerseite vertreten.
In den folgenden Monaten wurde ein Gutachten angefertigt, aus dem dann der Schriftsatz sowie ein Plädoyer entwickelt wurde. Mitte Januar ging es dann zum Bundesarbeitsgericht nach Erfurt, wo unser Team gegen eine andere Universität, welche die Beklagtenseite vertreten hat, angetreten ist und von drei Bundesarbeitsrichtern beurteilt wurde. Hierbei hatten sie die Möglichkeit, ihre rhetorischen und juristischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Auch wenn sie nicht zu den vier Teams im Halbfinale gezählt haben, wurde in einem persönlichen Gespräch mit den Bundesarbeitsrichtern nur gutes Feedback gegeben. Insgesamt war es für die Teilnehmer eine spannende und lehrreiche Erfahrung, die einen kleinen Einblick in die spätere Praxis ermöglicht hat.
Rechtes Bild in Reihenfolge: Ferdinand Lentes, Charlotte Kintgen, Jana Hagenmüller, Justus Lambertz, Georg Kuhs, Prof. Dr. Dres. h.c. Monika Schlachter
AASLE 2023 Konferenz
Im Dezember 2023 besuchten Björn Becker, Marco Clemens und Sven Hartmann vom IAAEU die 2023 Asian and Australasian Society of Labour Economics – Konferenz (AASLE) an der staatlichen Universität Taiwan, Taipei. Auf der AASLE stellten Forscher und Forscherinnen die neuesten Ergebnisse auf verschiedenen Gebieten der Arbeitsmarktforschung vor. Die Thematiken der Sitzungen waren breit gefächert und beinhalteten u.a. Vorträge zu Covid 19, Gender und Migration. Durch die große Anzahl an parallelen Sitzungen garantierte die AASLE spannende Präsentationen für Forscherinnen und Forscher jeglichen Themenspektrums. Die Konferenz wurde neben einem hochkarätigen Teilnehmerfeld von renommierten Experten und Expertinnen von weltweiten Top-Universitäten getragen. So traten unter anderem Andrea Weber von der Central European University, David Dorn von der Universität Zürich, oder auch Jessica Pan von der National University of Singapore in Panel Diskussionen und Key Notes auf.
In der Sitzung zum Thema Family Economics präsentierte Björn Becker seine Arbeit „Life Satisfaction and Educational Hypogamy among Traditional Attitudes“, in der er die Auswirkung einer höheren Bildung der Partnerin in einer Beziehung auf ihre Lebenszufriedenheit untersucht. Marco Clemens präsentierte in der Session zu Firm Policies and Wage ein gemeinsam mit Laszlo Goerke erarbeitetes Projekt über den Zusammenhang zwischen Gewerkschaftsmitgliedschaft und Bonuszahlungen. In einer weiteren Session zu Family Economics präsentierte Sven Hartmann sein Paper zu den Auswirkungen vom Zugang zu Westfernsehen in der DDR auf diverse demographische Faktoren. Alle drei Forscher des IAAEU erhielten wertvolle Kommentare, die der Qualität der Paper zugutekommen werden.
Die AASLE bot auf allen Ebenen einen hervorragenden Nährboden für wissenschaftliche Debatten und Fortschritt und war damit ein voller Erfolg. Wir danken den Organisatoren und Organisatorinnen und freuen uns auf zukünftige Meetings der AASLE-Veranstaltungsreihe.
Neuer Beitrag in der Reihe „Fallbearbeitung im Arbeitsrecht“: Urlaubsrecht unter unionsrechtlichem Einfluss
Mit einem Beitrag von Jana Hagenmüller und Dominik Leist zum Thema „Urlaubsrecht unter unionsrechtlichem Einfluss – Verfall und Abgeltung bei Langzeiterkrankung“ wird die von der juristischen Arbeitsgruppe des IAAEU begründete Beitragsreihe „Fallbearbeitung im Arbeitsrecht“ fortgesetzt. Die in der Zeitschrift für das juristische Studium erscheinende Beitragsreihe richtet sich vor allem an Studierende mit einem Schwerpunkt im Arbeitsrecht und ergänzt den arbeitsrechtlichen Podcast des IAAEU durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit den dort besprochenen Fällen. Sie soll Problembewusstsein und Strukturdenken trainieren und dadurch die Anwendung des abstrakten Wissens auf einen konkreten Sachverhalt erleichtern. Mit diesem Ansatz versteht sich die Reihe als eigenständiger Baustein für eine erfolgreiche Klausurvorbereitung im Arbeitsrecht. Der aktuelle Beitrag wurde in Ausgabe 06/23 auf S.1251-1263 veröffentlicht und kann hier online abgerufen werden.
Publikationspreis 2023 des Graduiertenzentrums der Universität Trier
Für seinen in der Zeitschrift Kyklos veröffentlichten Beitrag mit dem Titel „Can Television Reduce Xenophobia? The Case of East Germany“ wurde Sven Hartmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ökonomischen Arbeitsgruppe des IAAEU, mit dem diesjährigen Publikationspreis des Graduiertenzentrums der Universität Trier für die beste Publikation eines Nachwuchsforschenden im Fachbereich IV ausgezeichnet. Zusammen mit seinen beiden Koautoren Lars Hornuf und Marc Oliver Rieger konnte er Belge dafür finden, dass der Zugang zu internationalen Medieninhalten Fremdenfeindlichkeit nachhaltig reduzieren kann. Das gesamte Team des IAAEU gratuliert sehr herzlich!
Die Studie: Lars Hornuf, Marc Oliver Rieger und Sven Hartmann (2023), Can Television Reduce Xenophobia? The Case of East Germany, Kyklos, 76(1): 77-100.
Forschungsaufenthalt an der Universität Ottawa
Marco Clemens, Doktorand und Mitglied des Wirtschaftsteams am IAAEU, besuchte die University of Ottawa (uOttawa) vom 1. September bis zum 30. Oktober 2023. Während seines Aufenthalts nahm Herr Clemens an verschiedenen Forschungsseminaren und Workshops zu Themen wie der Größe des Arbeitsmarktes, Arbeitslosenversicherung und Perspektiven zur Umsiedlung aus China teil. Neben dem Erwerb neuer Erkenntnisse in diesen Bereichen ermöglichte der Forschungsaufenthalt es ihm, mit dem Wirtschaftsteam der uOttawa zu interagieren und an einem neuen Projekt zur Untersuchung der Auswirkungen von unerwarteten Gewinnen auf Beschäftigung und Übergänge auf dem Arbeitsmarkt zusammenzuarbeiten.
Die Zusammenarbeit war durch häufige Treffen und ausführliche Gespräche geprägt. Herr Clemens profitierte erheblich von dem umfangreichen Wissen und den kreativen Gedanken des Wirtschaftsteams zu diesem Thema. Darüber hinaus konnte er während seines Aufenthalts bedeutende Rückmeldungen zu seiner Arbeit sammeln, was zur Einreichung eines seiner Artikel bei einer Fachzeitschrift führte, wo er nun zur Überprüfung vorliegt. Neben den akademischen Aktivitäten erkundete Herr Clemens Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, und andere Gebiete des Landes.
Er stellte durchgängig die freundliche, kommunikative und einladende Natur Kanadas und seiner Bevölkerung während seines Besuchs fest, was es zu einer idealen Gastgebernation machte. Insgesamt war der Forschungsaufenthalt nach Herrn Clemens eine der wertvollsten, unvergesslichsten und produktivsten Erfahrungen seiner frühen Karriere.
Förderpreis für Dr. Sven Hartmann
Sven Hartmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAAEU, ist im November 2023 mit dem Förderpreis für herausragende Promotionen an der Universität Trier durch den Freundeskreis Trierer Universität e. V. ausgezeichnet worden. Der mit 2.000 Euro dotierte Förderpreis wurde von der Volksbank Trier gestiftet und vom Vorstandsmitglied, Herrn Norbert Friedrich, übergeben. Die Verleihung erfolgte im Rahmen der Semesterauftaktveranstaltung. Das Institut freut sich über die Auszeichnung.
Weitere Informationen zur Semesterauftaktveranstaltung und den anderen Preisträgerinnen und Preisträgern finden Sie hier.
Gastforschungsstipendiat an der Waseda University
Während eines sechswöchigen Forschungsaufenthalts im Ausland hatte Jonas Feld, Mitglied des Wirtschaftsteams am IAAEU, die Gelegenheit, die Waseda University im Herzen von Tokio, Japan, zu besuchen – eine der renommiertesten Hochschulen des Landes. Durch anregende Diskussionen mit lokalen Fakultätsmitgliedern und Forschungskollegen erlangte Jonas Feld tiefgreifende Einblicke und neue Perspektiven. Der Besuch bot die Möglichkeit, verschiedene Datenquellen im Zusammenhang mit Herrn Felds Forschung zu erkunden und den Austausch von Ideen mit anderen Forschern zu erleichtern.
Der lebendige und hoch internationale Campus der Waseda University gewährte durch vielfältige Veranstaltungen einen Einblick in die japanische Kultur, die nicht nur auf akademische Themen, sondern auch auf japanische Traditionen, Erbe und die globale Position des Landes abzielten. Darüber hinaus wurde Jonas Feld eingeladen, eines seiner aktuellen Forschungsprojekte im Rahmen der Seminarreihe des Fachbereichs Sozialwissenschaften an der Waseda University vorzustellen.
Diese Erfahrung ermöglichte nicht nur wertvolles Feedback, sondern bereicherte auch direkt die Arbeit des Gastforschers, die nun zur Überprüfung bei einer Fachzeitschrift eingereicht ist.
Der Aufenthalt an der Waseda University war geprägt von signifikantem akademischem Wachstum, kultureller Exploration und fruchtbaren Interaktionen, was ihn zu einer wertvollen, unvergesslichen, wirkungsvollen und intellektuell bereichernden Erfahrung für Herrn Feld machte.
PhD Paper Award der INFER Konferenz 2023 für Theresa Geißler
Theresa Geißler, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IAAEU, ist auf der 25. Konferenz des International Network for Economic Research (INFER) mit dem PhD Paper Award ausgezeichnet worden. Die Konferenz fand Anfang September an der Universität Valencia, Spanien statt.
Das ausgezeichnete Papier “Educational Mismatch and Labour Market Institutions“ wurde in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Laszlo Goerke erstellt und untersucht die Beziehung zwischen Gewerkschaftsmitgliedschaft und Educational Mismatch.
Educational Mismatch beschreibt ein Ungleichgewicht zwischen dem erreichten Bildungsniveau und den Anforderungen des Berufs. Anhand der Daten des Sozio-Ökonomischen Panels zeigen die Verfasser, dass Gewerkschaftsmitglieder weniger von Überbildung betroffen sind, also einer zu hohen Bildung im Vergleich zu den Erfordernissen des Arbeitsplatzes. Weiterhin weisen Gewerkschaftsmitglieder eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, dass Bildung und Stellenanforderung zueinander passen. Die Autoren begründen die Ergebnisse anhand der Vorteile von Gewerkschaftsmitgliedschaft. Beispielsweise argumentieren sie, dass Gewerkschaftsmitglieder von besseren Informationen über Stellenausschreibungen sowie von Unterstützung im Bewerbungs- und Verhandlungsprozess profitieren. Damit verfügen Mitglieder über bessere Möglichkeiten als Beschäftigte, die keiner Gewerkschaft angehören, Situationen des Educational Mismatch zu vermeiden.
Eine vorläufige Version des Papiers ist unter diesem Link in der INFER Working Paper Series (Nr. 14.2023) erreichbar. Theresa Geißler wird das Papier zudem in einem INFER-Webinar präsentieren. Das Datum des Vortrags wird auf dieser Seite veröffentlicht.
Artifical Intelligence (AI) am Arbeitsplatz - die Auswirkungen für Beschäftigte
Sprachassistenten auf Basis von künstlicher Intelligenz (z.B. Alexa, Siri, Google home) sind im privaten Bereich bereits weit verbreitet. Auch am Arbeitsplatz werden sie zunehmend eingesetzt, um die Produktivität zu erhöhen oder dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. So können Sprachassistenten Informationen für die Beschäftigten bereitstellen, die diese zur Erledigung einer Tätigkeit benötigen. Doch wie reagieren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf intelligente Sprachassistenten am Arbeitsplatz? Repräsentieren diese lediglich eine Weiterentwicklung der technologischen Ausstattung zum Beispiel durch Computer, wie sie bereits vielfach stattgefunden hat, oder stellen intelligente Sprachassistenten eine qualitativ unterschiedliche Entwicklung dar?
Ein bereits auf dem 83. Annual Meeting der Academy of Management präsentierter und nun in Computers in Human Behavior publizierter Beitrag von Jonas Ossadnik (Universität Trier), Katrin Muehlfeld (Universität Trier) und Laszlo Goerke (IAAEU und Universität Trier) setzt sich mit dieser Frage auseinander. Im Fokus der experimentellen Untersuchung steht die Wirkung von Sprachassistenten auf die von Beschäftigten empfundene Autonomie, auf die wahrgenommene Unterstützung bei der Erfüllung einer Aufgabe und auf die sich ergebenden psychologischen Kosten. Hierbei werden jeweils Situationen verglichen, in denen für die Erledigung einer Aufgabe hilfreiche Informationen entweder durch Kollegen und Kolleginnen bereitgestellt werden, mithilfe von Computern ermittelt werden können, oder eben von intelligenten Sprachassistenten stammen. Weiter wird untersucht, wie sich Unterschiede in der wahrgenommenen Autonomie, der Unterstützung und in den psychologischen Kosten auf die Arbeitszufriedenheit auswirken.
Die Verfasser zeigen, dass die Hilfe von Sprachassistenten in ähnlichem Umfang wie Beistand durch Kollegen und Kolleginnen die wahrgenommene Autonomie beeinträchtigt und psychologische Kosten verursacht. Die Zusammenarbeit mit Menschen wird als Unterstützung wahrgenommen, nicht jedoch die Hilfe durch Sprachassistenten. Diese Unterschiede in der Wahrnehmung von intelligenten Sprachassistenten im Vergleich zu Menschen, aber auch zu Computern, haben Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit, die von der Ausgestaltung des Arbeitsumfeldes entscheidend beeinflusst werden. Die Studie von Jonas Ossadnik, Katrin Muehlfeld und Laszlo Goerke zeigt somit Möglichkeiten auf, negative Auswirkungen von AI am Arbeitsplatz zu verhindern.
Den Beitrag finden Sie hier.
Ossadnik, J., Muehlfeld, K., & Goerke, L. (2023). Man or machine – or something in between? Social responses to voice assistants at work and their effects on job satisfaction. Computers in Human Behavior, Art. 107919.
12. Tagung Junge Arbeitsrechtswissenschaft
Vom 20. bis 22. Juli 2023 nahm Jana Hagenmüller an der 12. Tagung Junge Arbeitsrechtswissenschaft (TJAR) in Bayreuth teil. Die Tagung stand unter dem Generalthema „Arbeitsrecht als geronnenes Verfassungsrecht?“ und bot zahlreichen Referenten aus Deutschland und Österreich die Möglichkeit, die eigenen Forschungsergebnisse zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Die Festvorträge wurden von Frau Prof. Dr. Dres. h.c. Monika Schlachter und Bundesverfassungsrichter a.D. Herr Prof. Dr. Andreas Paulus gehalten.
Neben den interessanten Vorträgen bot das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit einer historischen Stadtführung und gemeinsamen Abendessen den Teilnehmern die Gelegenheit zu fachlichem und persönlichem Austausch.
Weitere Informationen zur Tagung sind hier zu finden.
Cinzia Rienzo als Gastwissenschaftlerin am IAAEU
Dr. Cinzia Rienzo, Dozentin für Volkswirtschaftslehre an der University of Brighton, Großbritannien, und Fellow der Global Labour Organization (GLO), ist vom 27. bis 30. Juni 2023 als Gast am IAAEU. Sie arbeitet vor allem im Bereich der angewandten Mikroökonometrie auf den Themenfeldern Arbeit, Bildung, Migration, subjektives Wohlbefinden und Entwicklung. Während ihres Aufenthalts in Trier untersucht sie zusammen mit Laszlo Goerke die Bedeutung von Gewerkschaften für die Löhne von Einwanderern. Sie beschäftigt sich außerdem mit den Auswirkungen nuklearer Explosionen auf die Gesundheit und den Arbeitsmarkterfolg von Frauen in Kasachstan. Weiterhin untersucht sie die langfristigen Auswirkungen von Gewalterlebnissen in der Kindheit auf den Übergang von der Schule ins Berufsleben in Entwicklungsländern.
Gewerkschaften profitieren von Arbeitsplatzunsicherheit
Warum wird man Mitglied in einer Gewerkschaft? Diese Frage ist bisher nicht umfänglich beantwortet. Eine kürzlich veröffentlichte Studie kann nun ein weiteres Puzzlestück zur Antwort beitragen. Prof. Dr. Laszlo Goerke (IAAEU - Universität Trier) und Jun.-Prof. Dr. Adrian Chadi (Universität Konstanz) weisen einen Zusammenhang zwischen der persönlich empfundenen Unsicherheit über den eigenen Arbeitsplatz und dem Eintritt in eine Gewerkschaft nach. Genauer gesagt, veranlasst diese Unsicherheit Arbeitnehmer dazu, einer Gewerkschaft beizutreten, wo sie Schutz vor den Folgen der Arbeitsplatzinstabilität suchen.
Link zur Pressemitteilung der Universität Trier
Link zur Studie
Chadi, Adrian und Goerke, Laszlo, Seeking shelter in times of crisis? unemployment, perceived job insecurity and trade union membership, in: Economica Nr. 90 (2023), S. 1041–1088.
Thomas Klein zum Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) ernannt
Am 25. April 2023 erhielt Thomas Klein vom saarländischen Finanz- und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker die Ernennungsurkunde zum Professor für Recht in der Sozialen Arbeit (Zivil-, Arbeits- und Sozialrecht) an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar).
Thomas Klein studierte Rechtswissenschaft an der Universität Trier und war bereits während seines Studiums als wissenschaftliche Hilfskraft am IAAEU tätig. Nach seinem Referendariat am Saarländischen Oberlandesgericht kehrte er im November 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die juristische Arbeitsgruppe des IAAEU zurück. Er wurde 2017 mit einer von Prof. Dr. Dres. h.c. Monika Schlachter betreuten Arbeit zum Kollektivvertrags- und Streikrecht für Beamte in privatisierten Unternehmen promoviert.
Thomas Klein forschte in seiner über siebenjährigen Tätigkeit am IAAEU auf dem Gebiet des deutschen und europäischen Arbeitsrechts u.a. zum Tarifvertrags- und Arbeitskampfrecht, zum europäischen Entsenderecht sowie zum Kündigungsschutz- und Befristungsrecht. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit bildete der internationale und europäische Grund- und Menschenrechtsschutz und seine Auswirkungen auf das nationale Zivil- und Arbeitsrecht. Seit 2017 war Thomas Klein zudem als Lehrbeauftragter für Arbeits- und Zivilrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Trier tätig.
Das IAAEU gratuliert Thomas Klein zur Ernennung, dankt ihm für seine erfolgreiche Arbeit am Institut und wünscht ihm alles Gute für seine neue Aufgabe an der htw saar.
Erfolgreicher 15. Workshop on Labour Economics am IAAEU in Trier
Die 15. Ausgabe des jährlich stattfindenden Workshops on Labour Economics (WLE) war wieder ein großer Erfolg und brachte knapp 50 Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa zu lebhaften und anregenden Diskussionen über eine breite Auswahl an Themen zusammen. Nach zwei Jahren, in denen der Workshop aufgrund der Pandemie nur online stattfinden konnte, war es sehr erfreulich, dass alle Teilnehmenden endlich wieder vor Ort am IAAEU in Trier zusammenkamen.
Der Workshop behandelte spannende Themen insbesondere der Personal- und Arbeitsmarktökonomik; zu den Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und -nehmern, zur Zukunft der Arbeit und zum subjektiven Wohlbefinden von Arbeitnehmern, neben vielen weiteren Beiträgen. Die Teilnehmenden konnten sich während der Sitzungen und in den verschiedenen Pausen in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre mit ihren Kolleginnen und Kollegen austauschen und Kontakte knüpfen. Auch das Rahmenprogramm des Workshops mit einer Verkostung regionaler Weine in den historischen Kellern eines renommierten Trierer Weinguts und einem Konferenzdinner kam bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut an.
Die lebendige und dynamische Atmosphäre des Workshops schuf das perfekte Umfeld für anregende Diskussionen und erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Workshop bot auch fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern des IAAEU die Gelegenheit, ihre neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren und wertvolles Feedback von den anderen Teilnehmenden zu erhalten. Sie waren dankbar für die Möglichkeit, sich mit dem anwesenden Fachpublikum auszutauschen und von diesem zu lernen.
Insgesamt war die 15. Ausgabe des WLE ein besonderes Erlebnis, das den Forschern die dringend benötigte Gelegenheit bot, nach zwei Jahren Online-Workshops wieder persönlich zusammenzukommen und gemeinsam Ihre Forschungsarbeiten fortzuentwickeln. Die Organisatoren freuen sich bereits auf das nächste Jahr, wo sie hoffen, auf dem Erfolg der diesjährigen Veranstaltung aufbauen zu können!
BeWell Meeting 2023 an der Freien Universität Berlin (27./28.02.2023)
Theresa Geißler und Björn Becker vom IAAEU nahmen am 4. jährlichen BeWell Meeting 2023 des Berlin Network for Research on Well-being teil, zu welchem die Freie Universität Berlin und die University of Leeds geladen hatten.
Auf der Konferenz stellten 18 Forscher und Forscherinnen die neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der Zufriedenheitsforschung vor. Die Sitzungen widmeten sich verschiedensten Thematiken, wie beispielsweise der Arbeitslosigkeit, Demographie oder methodischen Aspekten der Zufriedenheitsforschung. Die Konferenz bot auch die Gelegenheit alte Bekannte des IAAEU wiederzutreffen. Die ehemaligen Gastforscher Anthony Lepinteur und Clemens Hetschko traten mit eigener Forschung, bzw. als Veranstalter in Erscheinung. Als Keynote Speaker trat Bruno Frey auf, dessen Gedanken zu „Happiness und Policy“ zu lebhaften Debatten führten. Das hochkarätige Teilnehmerfeld sorgte fortwährend für eine hervorragende Diskussionskultur und spannende Debatten.
In der Sitzung zum Thema Arbeitsverhältnisse präsentierte Theresa Geißler ihre Arbeit „What an (un)favourable Match?!“, in der sie den Zusammenhang zwischen Überqualifikation und Arbeitszufriedenheit im privaten und öffentlichen Sektor betrachtet. Björn Becker präsentierte anschließend ein gemeinsam mit Laszlo Goerke und Yue Huang erarbeitetes Projekt über den Zusammenhang zwischen Gewerkschaftsmitgliedschaft und Lebenszufriedenheit. Beide erhielten wertvolle Kommentare, die die Grundlage dafür bieten, die Untersuchungen zu verbessern.
Das BeWell Meeting 2023 war auf wissenschaftlicher und zwischenmenschlicher Ebene ein voller Erfolg. Wir danken den Organisatoren und Organisatorinnen und freuen uns auf zukünftige Meetings der BeWell-Veranstaltungsreihe.
Kommentierung zu §§ 11-11a AÜG von Dr. Thomas Klein und Dominik Leist erschienen
In der 6. Auflage des von Jürgen Ulber und Daniel Ulber herausgegebenen Kommentars zum Arbeitgeberüberlassungsgesetz haben Dr. Thomas Klein und Dominik Leist die Kommentierung der §§ 11-11a AÜG übernommen. § 11 AÜG regelt vielfältige Schnittstellen der Arbeitnehmerüberlassung u.a. zum Nachweisgesetz sowie zum Annahmeverzugs-, Arbeitskampf-, Arbeitsschutz- und Arbeitnehmererfindungsrecht. § 11a AÜG behandelt das im Zuge der Covid19-Pandemie erneut relevant gewordene Verhältnis des Arbeitnehmerüberlassungsrechts zum sozialrechtlichen Kurzarbeitergeld. Die Kommentierung ist Anfang 2023 im Bund-Verlag erschienen (S. 973-1049).
Neue Veröffentlichung in Small Business Economics
Eine Zusammenarbeit zwischen dem IAAEU und der Universität Trier führte zu einem neuen Artikel in der Zeitschrift "Small Business Economics". Jörn Block von der Universität Trier und Alberto Palermo vom IAAEU haben gemeinsam mit Jenny Kragl (EBS, Oestrich-Winkel) und Xi Guoqian (ehemals Universität Trier) den demnächst erscheinenden Artikel "Hiring Family or Non-Family Managers When Non-Economic (Sustainability) Goals Matter? A Multitask Agency Model" verfasst.
Das Paper konzentriert sich auf Familienunternehmen, die dominierende Form des Firmeneigentums in vielen Ländern und Branchen. Empirische Untersuchungen zeigen, dass Familienangehörige und nicht externe Manager einen Großteil der Familienunternehmen leiten. Vetternwirtschaft, Altruismus, geringere Managementfähigkeiten und ein kleiner Pool an qualifizierten Kandidaten können jedoch gegen das Familienmanagement sprechen. Die Autoren liefern eine theoretische Erklärung für dieses scheinbare Paradoxon. In einem analytischen Rahmen mit moralischem Risiko und unvollkommener Leistungsmessung betrachten Block, Palermo und Ko-Autoren das Multitasking-Problem der Verwaltung wirtschaftlicher und nichtwirtschaftlicher Aufgaben in Familienunternehmen.
Die Studie hat nicht nur praktische Auswirkungen auf die Einstellungsentscheidungen von Familienunternehmen. Indem sie die Bedeutung nicht-ökonomischer Ziele hervorhebt, trägt sie darüber hinaus zur aktuellen Diskussion über die Einhaltung unternehmerischer Nachhaltigkeitsziele bei.
Fernsehen kann Fremdenfeindlichkeit reduzieren
Wissenschaftler untersuchten die Wirkung von Westfernsehen auf die Menschen in der ehemaligen DDR.
In weiten Teilen der ehemaligen DDR waren auch westdeutsche Fernsehprogramme zu sehen. Es gab jedoch Regionen, die wegen ihrer geografischen Lage kein Westfernsehen empfangen konnten. Prof. Dr. Marc Oliver Rieger (Universität Trier), Dr. Sven Hartmann (IAAEU und Universität Trier) und Prof. Dr. Lars Hornuf (Universität Bremen) haben nun einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen den Regionen mit und ohne Westfernsehen geworfen. Sie haben festgestellt, dass das West-TV die Haltung gegenüber Ausländern positiv beeinflusst und fremdenfeindliche Neigungen gemildert hat. Die positivere Einstellung gegenüber Fremden äußerte sich beispielsweise darin, dass Personen mit Zugang zu Westfernsehen häufiger für die Flüchtlingshilfe spendeten. Außerdem wählten die Menschen in Regionen mit Abdeckung durch Westfernsehen bei nationalen Wahlen von 1990 bis 2017 seltener rechtsgerichtete Parteien, die überwiegend ausländerfeindliche Haltungen propagieren.
„Unsere Studie zeigt auch, dass in Regionen mit Westfernsehempfang weniger fremdenfeindliche Aktionen vorkamen. Diese Effekte sind auf der Grundlage unserer Forschungsergebnisse auch 28 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung noch sichtbar“, so die Wissenschaftler. Die Unterschiede zwischen Regionen mit und ohne Westfernsehen ließen sich dagegen nicht durch wirtschaftliche Umstände, durch Unterschiede zwischen städtischen und nicht-städtischen Regionen oder etwa durch eine „rechte Tradition“ erklären. Das belegt die Datenanalyse von Rieger, Hartmann und Hornuf. Diese Wirkungen der Rezeption westlicher Fernsehprogramme weisen die Wissenschaftler unter anderem durch die Analyse von Umfragen nach, die vor und nach der Wiedervereinigung erhoben wurden. So werteten sie die vom Zentralinstitut für Jugendforschung vor der deutschen Wiedervereinigung durchgeführte Umfrage „Jugend und Rechtsextremismus 1990" mit einigen Fragen zur Einstellung gegenüber Ausländern aus. Außerdem zogen sie Daten aus dem Sozio-ökonomischen Panel für ihre Untersuchung heran.
Die Forscher zeigen auch, dass Westfernsehen deutlich mehr ausländische Inhalte hatte als Ostfernsehen. Der Kontakt mit diesen internationalen Programminhalten konnte offenbar Fremdenfeindlichkeit verringern. Daher könne es von Vorteil sein, ausländische Programme original und lediglich synchronisiert auszustrahlen, anstatt sie nach eigenen Maßstäben neu zu gestalten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich Fernsehen nachhaltig auf die Präferenzen der Zuschauer auswirken kann. Medieninhalte können somit nicht nur Fremdenfeindlichkeit reduzieren, sondern zum Beispiel auch die Einstellung zu demokratischen Werten beeinflussen“, schreiben Rieger, Hartmann und Hornuf.
Die Studie: Lars Hornuf, Marc Oliver Rieger und Sven Hartmann (2023), Can Television Reduce Xenophobia? The Case of East Germany, Kyklos, 76(1): 77-100.
Excessive salaries for works councilors: fact or fiction?
Eine wirtschaftswissenschaftliche Studie zeigt, dass gesetzliche Bestimmungen weitgehend eingehalten werden.
Zahlungen von mehreren hunderttausend Euro pro Jahr an Betriebsräte, insbesondere im Zusammenhang mit VW und Porsche, haben hohe Wellen geschlagen. Medienberichte und Gerichtsverfahren zu der vermeintlichen Überbezahlung haben in der Öffentlichkeit den Eindruck verstärkt, dass diese Praxis weit verbreitet ist, um Betriebsratsmitglieder für die Belange der Arbeitgeber „kompromissbereiter“ zu machen.
In einer Studie haben Prof. Dr. Laszlo Goerke (IAAEU und Universität Trier) und Prof. Dr. Markus Pannenberg (FH Bielefeld) jedoch herausgefunden, dass Betriebsräte in Deutschland im Durchschnitt gleich oder nur geringfügig besser entlohnt werden als vergleichbare Beschäftigte. „Zugespitzt formuliert sind die exzessiven Einkünfte von VW-Betriebsräten also nicht die Spitze eines Eisbergs, sondern eher Einzelfälle“, stellen Laszlo Goerke und Markus Pannenberg fest.
Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird dagegen die Kritik von Gewerkschaften an Fällen von finanzieller Schlechterbehandlung bei Betriebsräten. „Beides – zu viel und zu wenig Bezahlung – kann die Wirkungsweise des deutschen Systems der Mitbestimmung beeinflussen“, sagen die beiden Wirtschaftswissenschaftler Goerke und Pannenberg in ihrer Studie. Laut Betriebsverfassungsgesetz dürfen Arbeitnehmer für eine Tätigkeit im Betriebsrat folglich weder finanziell belohnt noch benachteiligt werden. Daher müssen Betriebsratsmitglieder entsprechend der Tätigkeit und den damit einhergehenden Entwicklungsmöglichkeiten bezahlt werden, die sie vor dem Eintritt in die Arbeitnehmervertretung ausgeübt haben.
Bislang litt die öffentliche Diskussion über Besser- oder Schlechterstellungen darunter, dass keine umfassenden Informationen zur Bezahlung von Betriebsräten zur Verfügung standen. Diese Lücke haben Laszlo Goerke und Markus Pannenberg mit ihrer Untersuchung geschlossen und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Notwendigkeit einer Reform des Gesetzes geleistet. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zahlungen an Betriebsratsmitglieder weitgehend im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen stehen“, erklären die Forscher. Eine Reform der Regeln des Betriebsverfassungsgesetzes zur Bezahlung von Betriebsräten erachten sie daher nicht als notwendig.
In ihrer Studie untersuchen Goerke und Pannenberg Lohnzahlungen an Betriebsräte in Deutschland im Zeitraum von 2001 bis 2015. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Entlohnung im Vergleich zu gleichzusetzenden Arbeitnehmern ohne Betriebsrat-Zugehörigkeit durchschnittlich auf dem gleichen oder auf einem um drei bis sieben Prozent höheren Niveau bewegt. Die Differenz hängt davon ab, ob persönliche Merkmale wie etwa die Ausbildung oder Arbeitsmotivation berücksichtigt werden. Ihre Ergebnisse fanden Laszlo Goerke und Markus Pannenberg sowohl für verschiedene Gruppen von Arbeitnehmern wie für unterschiedliche Unternehmenstypen bestätigt.
Für Mitglieder in Arbeitnehmervertretungen lässt sich aus der Studie folgern, dass sich eine Betriebsratstätigkeit im Durchschnitt nicht durch wesentliche Lohnvorteile auszahlt. „Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum Arbeitnehmer häufig davon absehen, die Wahl eines Betriebsrats in ihrem Betrieb zu initiieren. Mögliche Kosten von Konflikten mit und Sanktionen durch den Arbeitgeber werden durch die erwarteten finanziellen Erträge einer Betriebsratstätigkeit nicht kompensiert“, schreiben Goerke und Pannenberg. Das Fehlen von Lohnprämien für Betriebsräte könnte darüber hinaus einer der Gründe dafür sein, warum viele Betriebsräte ihr Amt vorzeitig aufgeben, so die Forscher.
Die Studie: Laszlo Goerke und Markus Pannenberg (2023), Wage Determination in the Shadow of the Law: The Case of Works Councilors in Germany. Economic and Industrial Democracy, forthcoming.
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Best Paper Award der EMANES Konferenz 2022 für Fenet Bedaso
Fenet Bedaso, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IAAEU, ist mit dem Best Paper Award der jährlichen Konferenz des EU-Mediterranean and African Network for Economic Studies (EMANES) ausgezeichnet worden. Die Konferenz zum Thema “Social inclusion and mechanisms for social protection for the Mediterranean and Africa” wurde gemeinsam mit dem Centre for European Policy Studies (CEPS) organisiert und fand vom 15.-16. Dezember 2022 in Barcelona statt.
Ausgezeichnet wurde ihr Beitrag mit dem Titel „Occupational Segregation and Gender Pay Gap: Evidence from Ethiopia“, der sich mit der Beseitigung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Während es für Industrieländer bereits umfangreiche Literatur zu dem Thema gibt, werden Länder des globalen Südens, insbesondere in Afrika, derzeit nur am Rande thematisiert.
Aus diesem Grund widmet sich der Beitrag von Fenet Bedaso als einer der ersten der Situation in Äthiopien und untersucht die Auswirkungen der beruflichen Segregation auf die geschlechtsspezifische Einkommensungleichheit anhand von Daten des National Labour Force Surveys 2013. Fenet Bedaso zeigt, dass Frauen in Äthiopien über die gesamte Lohnverteilung hinweg im Durchschnitt niedrigere Monatslöhne als Männer erzielen und die berufliche Segregation einen negativen Zusammenhang mit dem Verdienst aufweist. Des weiteren ist das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern im privaten Sektor größer als im öffentlichen Sektor.
Die Auszeichnung der wissenschaftlichen Arbeit unserer Mitarbeiterin weist auf die Bedeutung der Ergebnisse zur Erlangung von Gleichstellung am äthiopischen Arbeitsmarkt hin. Das IAAEU gratuliert Fenet Bedaso ganz herzlich zum Erhalt des Best Paper Award 2022 des EMANES.
Internationaler Workshop zu „Performance Pay and Employee Outcomes”
Am 2. Dezember 2022 richtete die ökonomische Arbeitsgruppe des IAAEU in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Personalökonomik an der Universität Trier einen Workshop zum Thema Performance Pay and Employee Outcomes aus. Es war damit der zweite Workshop, der nach langer pandemiebedingter „Präsenzpause“ wieder vor Ort stattfinden konnte und den Vortragenden (auch im Rahmen des Konferenzdinners am Vorabend) ermöglichte, Trier, den lokalen Weihnachtsmarkt und das IAAEU kennenzulernen. Im Workshop wurden Studien zu einer Vielzahl von Aspekten leistungsorientierter Entlohnung vorgestellt und beleuchtet: Andreas Sintos (University of Luxembourg) referierte zu den Auswirkungen auf arbeitsbedingte Erschöpfung.
Nicole Andelic (University of Aberdeen) stellte passend dazu eine experimentelle Studie zum Thema Stress vor, in der die Auswirkungen leistungsorientierter Entlohnung durch Messung des Cortisolspiegels nachgewiesen werden. Ihre Co-Autoren und sie konnten zeigen, dass Teilnehmer unter leistungsorientierter Entlohnung höhere Stresslevel aufweisen. Enja Herdejürgen (Paderborn University) beleuchtete die Auswirkungen leistungsorientierter Bezahlung in einem eher unkonventionellen Rahmen.
Die Autorin zeigte anhand der Veränderung des Bonussystems großer internationaler Reitturniere einen positiven Zusammenhang von leistungsorientierter Entlohnung und der Qualität von teilnehmenden Reiterinnen und Reitern. Weiterhin wurde das Programm durch Vorträge zu Fragestellungen in den Bereichen Arbeitszufriedenheit (Marco Clemens, IAAEU Trier), aktienbasierte Vergütungssysteme (Slađana Krgović, Bocconi University Milan), flexible Arbeitszeiten (Joanna Tyrowicz, University of Warsaw) und geschlechterspezifische Lohnungleichheit (Ezgi Kaya, Cardiff University) abgerundet.
Der Workshop war dabei geprägt von zahlreichen Kommentaren und Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Neue Veröffentlichung in Games and Economic Behavior
Die IAAEU-Mitarbeiter Laszlo Goerke und Alberto Palermo veröffentlichen zusammen mit Marco de Pinto, einem früheren Mitarbeiter des IAAEU und der Universität Trier, der jetzt an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim eine Professur innehat, eine neue Studie mit dem Titel “On the Welfare Effect of Adverse Selection in Oligopolistic Markets” in der Zeitschrift Games and Economic Behavior.
Der Aufsatz untersucht mit Hilfe eines theoretischen Modells die Wohlfahrtswirkungen von asymmetrischen Informationen in einem Prinzipal-Agenten-Setting, in dem mehrere Firmen als Prinzipale auf einem oligopolistischen Absatzmarkt im Wettbewerb stehen. Das zentrale Ergebnis der Analyse ist, dass asymmetrische Informationen die wohlfahrtsreduzierende Wirkung oligopolistischer Marktmacht abmildern oder gar kompensieren können. Daher kann die Gesellschaft bei Existenz asymmetrischer Informationen ein höheres Wohlfahrtsniveau erreichen als bei Abwesenheit solcher Art von Informationsvorsprüngen. Die dahinterstehende Idee ist, dass die besser informierten Agenten ihren Informationsvorsprung zum eigenen Vorteil aber zu Lasten der Gesellschaft ausnutzen möchten. Die oligopolistische Marktmacht der Prinzipale beschränkt jedoch die Möglichkeiten hierfür. Da Oligopole und informationelle Friktionen weit verbreitet sind, legen die Erkenntnisse der IAAEU Mitarbeiter nahe, dass die Wettbewerbspolitik letzteren größere Aufmerksamkeit schenken sollte.
Die Studie: de Pinto, Marco, Goerke, Laszlo and Alberto Palermo (2023), On the Welfare Effect of Adverse Selection in Oligopolistic Markets: Games and Economic Behavior, Vol. 138, pp. 22-41.
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