Ankündigungen

Ökonomisches Kolloquium

Am Dienstag, den 20.06.2023 (18:00 Uhr, H714, Campus II), findet der nächste Vortrag im Rahmen des ökonomischen Kolloquiums statt, zu dem wir Sie herzlich einladen. Yasemin Özdemir von der Universität Bayreuth ehrt uns mit Ihrem Vortrag. Mit dem Titel: "Spillover Effects of Old-Age Pension Across Generations: Family Labor Supply and Child Outcomes".

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Brownbag Seminar

Auch im Sommersemester 2023 finden wieder Brownbag Seminare am IAAEU statt. Weitere Informationen zu den Vorträgen finden Sie auf unserer Brownbag Seminar Seite.

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Preise, Auszeichnungen & aktuelle Meldungen


25.  Apr '23
Thomas Klein zum Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) ernannt

Am 25. April 2023 erhielt Thomas Klein vom saarländischen Finanz- und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker die Ernennungsurkunde zum Professor für Recht in der Sozialen Arbeit (Zivil-, Arbeits- und Sozialrecht) an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar).

Thomas Klein studierte Rechtswissenschaft an der Universität Trier und war bereits während seines Studiums als wissenschaftliche Hilfskraft am IAAEU tätig. Nach seinem Referendariat am Saarländischen Oberlandesgericht kehrte er im November 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die juristische Arbeitsgruppe des IAAEU zurück. Er wurde 2017 mit einer von Prof. Dr. Dres. h.c. Monika Schlachter betreuten Arbeit zum Kollektivvertrags- und Streikrecht für Beamte in privatisierten Unternehmen promoviert.

Thomas Klein forschte in seiner über siebenjährigen Tätigkeit am IAAEU auf dem Gebiet des deutschen und europäischen Arbeitsrechts u.a. zum Tarifvertrags- und Arbeitskampfrecht, zum europäischen Entsenderecht sowie zum Kündigungsschutz- und Befristungsrecht. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit bildete der internationale und europäische Grund- und Menschenrechtsschutz und seine Auswirkungen auf das nationale Zivil- und Arbeitsrecht. Seit 2017 war Thomas Klein zudem als Lehrbeauftragter für Arbeits- und Zivilrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Trier tätig.

Das IAAEU gratuliert Thomas Klein zur Ernennung, dankt ihm für seine erfolgreiche Arbeit am Institut und wünscht ihm alles Gute für seine neue Aufgabe an der htw saar.
Thomas Klein
Miriam Gabriel, Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes

06.  Apr '23
Erfolgreicher 15. Workshop on Labour Economics am IAAEU in Trier

Die 15. Ausgabe des jährlich stattfindenden Workshops on Labour Economics (WLE) war wieder ein großer Erfolg und brachte knapp 50 Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa zu lebhaften und anregenden Diskussionen über eine breite Auswahl an Themen zusammen. Nach zwei Jahren, in denen der Workshop aufgrund der Pandemie nur online stattfinden konnte, war es sehr erfreulich, dass alle Teilnehmenden endlich wieder vor Ort am IAAEU in Trier zusammenkamen.

Der Workshop behandelte spannende Themen insbesondere der Personal- und Arbeitsmarktökonomik; zu den Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und -nehmern, zur Zukunft der Arbeit und zum subjektiven Wohlbefinden von Arbeitnehmern, neben vielen weiteren Beiträgen. Die Teilnehmenden konnten sich während der Sitzungen und in den verschiedenen Pausen in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre mit ihren Kolleginnen und Kollegen austauschen und Kontakte knüpfen. Auch das Rahmenprogramm des Workshops mit einer Verkostung regionaler Weine in den historischen Kellern eines renommierten Trierer Weinguts und einem Konferenzdinner kam bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut an.

Die lebendige und dynamische Atmosphäre des Workshops schuf das perfekte Umfeld für anregende Diskussionen und erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Workshop bot auch fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern des IAAEU die Gelegenheit, ihre neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren und wertvolles Feedback von den anderen Teilnehmenden zu erhalten. Sie waren dankbar für die Möglichkeit, sich mit dem anwesenden Fachpublikum auszutauschen und von diesem zu lernen.

Insgesamt war die 15. Ausgabe des WLE ein besonderes Erlebnis, das den Forschern die dringend benötigte Gelegenheit bot, nach zwei Jahren Online-Workshops wieder persönlich zusammenzukommen und gemeinsam Ihre Forschungsarbeiten fortzuentwickeln. Die Organisatoren freuen sich bereits auf das nächste Jahr, wo sie hoffen, auf dem Erfolg der diesjährigen Veranstaltung aufbauen zu können!
Impressionen Impressionen Impressionen
Impressionen des Workshops


08.  Mär '23
BeWell Meeting 2023 an der Freien Universität Berlin (27./28.02.2023)

Theresa Geißler und Björn Becker vom IAAEU nahmen am 4. jährlichen BeWell Meeting 2023 des Berlin Network for Research on Well-being teil, zu welchem die Freie Universität Berlin und die University of Leeds geladen hatten.

Auf der Konferenz stellten 18 Forscher und Forscherinnen die neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der Zufriedenheitsforschung vor. Die Sitzungen widmeten sich verschiedensten Thematiken, wie beispielsweise der Arbeitslosigkeit, Demographie oder methodischen Aspekten der Zufriedenheitsforschung. Die Konferenz bot auch die Gelegenheit alte Bekannte des IAAEU wiederzutreffen. Die ehemaligen Gastforscher Anthony Lepinteur und Clemens Hetschko traten mit eigener Forschung, bzw. als Veranstalter in Erscheinung. Als Keynote Speaker trat Bruno Frey auf, dessen Gedanken zu „Happiness und Policy“ zu lebhaften Debatten führten. Das hochkarätige Teilnehmerfeld sorgte fortwährend für eine hervorragende Diskussionskultur und spannende Debatten.

In der Sitzung zum Thema Arbeitsverhältnisse präsentierte Theresa Geißler ihre Arbeit „What an (un)favourable Match?!“, in der sie den Zusammenhang zwischen Überqualifikation und Arbeitszufriedenheit im privaten und öffentlichen Sektor betrachtet. Björn Becker präsentierte anschließend ein gemeinsam mit Laszlo Goerke und Yue Huang erarbeitetes Projekt über den Zusammenhang zwischen Gewerkschaftsmitgliedschaft und Lebenszufriedenheit. Beide erhielten wertvolle Kommentare, die die Grundlage dafür bieten, die Untersuchungen zu verbessern.
Das BeWell Meeting 2023 war auf wissenschaftlicher und zwischenmenschlicher Ebene ein voller Erfolg. Wir danken den Organisatoren und Organisatorinnen und freuen uns auf zukünftige Meetings der BeWell-Veranstaltungsreihe.


31.  Jan '23
Neue Veröffentlichung in Small Business Economics

Eine Zusammenarbeit zwischen dem IAAEU und der Universität Trier führte zu einem neuen Artikel in der Zeitschrift "Small Business Economics". Jörn Block von der Universität Trier und Alberto Palermo vom IAAEU haben gemeinsam mit Jenny Kragl (EBS, Oestrich-Winkel) und Xi Guoqian (ehemals Universität Trier) den demnächst erscheinenden Artikel "Hiring Family or Non-Family Managers When Non-Economic (Sustainability) Goals Matter? A Multitask Agency Model" verfasst.

Das Paper konzentriert sich auf Familienunternehmen, die dominierende Form des Firmeneigentums in vielen Ländern und Branchen. Empirische Untersuchungen zeigen, dass Familienangehörige und nicht externe Manager einen Großteil der Familienunternehmen leiten. Vetternwirtschaft, Altruismus, geringere Managementfähigkeiten und ein kleiner Pool an qualifizierten Kandidaten können jedoch gegen das Familienmanagement sprechen. Die Autoren liefern eine theoretische Erklärung für dieses scheinbare Paradoxon. In einem analytischen Rahmen mit moralischem Risiko und unvollkommener Leistungsmessung betrachten Block, Palermo und Ko-Autoren das Multitasking-Problem der Verwaltung wirtschaftlicher und nichtwirtschaftlicher Aufgaben in Familienunternehmen.

Die Studie hat nicht nur praktische Auswirkungen auf die Einstellungsentscheidungen von Familienunternehmen. Indem sie die Bedeutung nicht-ökonomischer Ziele hervorhebt, trägt sie darüber hinaus zur aktuellen Diskussion über die Einhaltung unternehmerischer Nachhaltigkeitsziele bei.

26.  Jan '23
Fernsehen kann Fremdenfeindlichkeit reduzieren

Wissenschaftler untersuchten die Wirkung von Westfernsehen auf die Menschen in der ehemaligen DDR.

In weiten Teilen der ehemaligen DDR waren auch westdeutsche Fernsehprogramme zu sehen. Es gab jedoch Regionen, die wegen ihrer geografischen Lage kein Westfernsehen empfangen konnten. Prof. Dr. Marc Oliver Rieger (Universität Trier), Dr. Sven Hartmann (IAAEU und Universität Trier) und Prof. Dr. Lars Hornuf (Universität Bremen) haben nun einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen den Regionen mit und ohne Westfernsehen geworfen. Sie haben festgestellt, dass das West-TV die Haltung gegenüber Ausländern positiv beeinflusst und fremdenfeindliche Neigungen gemildert hat. Die positivere Einstellung gegenüber Fremden äußerte sich beispielsweise darin, dass Personen mit Zugang zu Westfernsehen häufiger für die Flüchtlingshilfe spendeten. Außerdem wählten die Menschen in Regionen mit Abdeckung durch Westfernsehen bei nationalen Wahlen von 1990 bis 2017 seltener rechtsgerichtete Parteien, die überwiegend ausländerfeindliche Haltungen propagieren.

„Unsere Studie zeigt auch, dass in Regionen mit Westfernsehempfang weniger fremdenfeindliche Aktionen vorkamen. Diese Effekte sind auf der Grundlage unserer Forschungsergebnisse auch 28 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung noch sichtbar“, so die Wissenschaftler. Die Unterschiede zwischen Regionen mit und ohne Westfernsehen ließen sich dagegen nicht durch wirtschaftliche Umstände, durch Unterschiede zwischen städtischen und nicht-städtischen Regionen oder etwa durch eine „rechte Tradition“ erklären. Das belegt die Datenanalyse von Rieger, Hartmann und Hornuf. Diese Wirkungen der Rezeption westlicher Fernsehprogramme weisen die Wissenschaftler unter anderem durch die Analyse von Umfragen nach, die vor und nach der Wiedervereinigung erhoben wurden. So werteten sie die vom Zentralinstitut für Jugendforschung vor der deutschen Wiedervereinigung durchgeführte Umfrage „Jugend und Rechtsextremismus 1990" mit einigen Fragen zur Einstellung gegenüber Ausländern aus. Außerdem zogen sie Daten aus dem Sozio-ökonomischen Panel für ihre Untersuchung heran.

Die Forscher zeigen auch, dass Westfernsehen deutlich mehr ausländische Inhalte hatte als Ostfernsehen. Der Kontakt mit diesen internationalen Programminhalten konnte offenbar Fremdenfeindlichkeit verringern. Daher könne es von Vorteil sein, ausländische Programme original und lediglich synchronisiert auszustrahlen, anstatt sie nach eigenen Maßstäben neu zu gestalten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich Fernsehen nachhaltig auf die Präferenzen der Zuschauer auswirken kann. Medieninhalte können somit nicht nur Fremdenfeindlichkeit reduzieren, sondern zum Beispiel auch die Einstellung zu demokratischen Werten beeinflussen“, schreiben Rieger, Hartmann und Hornuf.

Die Studie: Lars Hornuf, Marc Oliver Rieger und Sven Hartmann (2023), Can Television Reduce Xenophobia? The Case of East Germany, Kyklos, 76(1): 77-100.

24.  Jan '23
Excessive salaries for works councilors: fact or fiction?

Eine wirtschaftswissenschaftliche Studie zeigt, dass gesetzliche Bestimmungen weitgehend eingehalten werden.

Zahlungen von mehreren hunderttausend Euro pro Jahr an Betriebsräte, insbesondere im Zusammenhang mit VW und Porsche, haben hohe Wellen geschlagen. Medienberichte und Gerichtsverfahren zu der vermeintlichen Überbezahlung haben in der Öffentlichkeit den Eindruck verstärkt, dass diese Praxis weit verbreitet ist, um Betriebsratsmitglieder für die Belange der Arbeitgeber „kompromissbereiter“ zu machen.
In einer Studie haben Prof. Dr. Laszlo Goerke (IAAEU und Universität Trier) und Prof. Dr. Markus Pannenberg (FH Bielefeld) jedoch herausgefunden, dass Betriebsräte in Deutschland im Durchschnitt gleich oder nur geringfügig besser entlohnt werden als vergleichbare Beschäftigte. „Zugespitzt formuliert sind die exzessiven Einkünfte von VW-Betriebsräten also nicht die Spitze eines Eisbergs, sondern eher Einzelfälle“, stellen Laszlo Goerke und Markus Pannenberg fest.

Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird dagegen die Kritik von Gewerkschaften an Fällen von finanzieller Schlechterbehandlung bei Betriebsräten. „Beides – zu viel und zu wenig Bezahlung – kann die Wirkungsweise des deutschen Systems der Mitbestimmung beeinflussen“, sagen die beiden Wirtschaftswissenschaftler Goerke und Pannenberg in ihrer Studie. Laut Betriebsverfassungsgesetz dürfen Arbeitnehmer für eine Tätigkeit im Betriebsrat folglich weder finanziell belohnt noch benachteiligt werden. Daher müssen Betriebsratsmitglieder entsprechend der Tätigkeit und den damit einhergehenden Entwicklungsmöglichkeiten bezahlt werden, die sie vor dem Eintritt in die Arbeitnehmervertretung ausgeübt haben.

Bislang litt die öffentliche Diskussion über Besser- oder Schlechterstellungen darunter, dass keine umfassenden Informationen zur Bezahlung von Betriebsräten zur Verfügung standen. Diese Lücke haben Laszlo Goerke und Markus Pannenberg mit ihrer Untersuchung geschlossen und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Notwendigkeit einer Reform des Gesetzes geleistet. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zahlungen an Betriebsratsmitglieder weitgehend im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen stehen“, erklären die Forscher. Eine Reform der Regeln des Betriebsverfassungsgesetzes zur Bezahlung von Betriebsräten erachten sie daher nicht als notwendig.

In ihrer Studie untersuchen Goerke und Pannenberg Lohnzahlungen an Betriebsräte in Deutschland im Zeitraum von 2001 bis 2015. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Entlohnung im Vergleich zu gleichzusetzenden Arbeitnehmern ohne Betriebsrat-Zugehörigkeit durchschnittlich auf dem gleichen oder auf einem um drei bis sieben Prozent höheren Niveau bewegt. Die Differenz hängt davon ab, ob persönliche Merkmale wie etwa die Ausbildung oder Arbeitsmotivation berücksichtigt werden. Ihre Ergebnisse fanden Laszlo Goerke und Markus Pannenberg sowohl für verschiedene Gruppen von Arbeitnehmern wie für unterschiedliche Unternehmenstypen bestätigt.
Für Mitglieder in Arbeitnehmervertretungen lässt sich aus der Studie folgern, dass sich eine Betriebsratstätigkeit im Durchschnitt nicht durch wesentliche Lohnvorteile auszahlt. „Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum Arbeitnehmer häufig davon absehen, die Wahl eines Betriebsrats in ihrem Betrieb zu initiieren. Mögliche Kosten von Konflikten mit und Sanktionen durch den Arbeitgeber werden durch die erwarteten finanziellen Erträge einer Betriebsratstätigkeit nicht kompensiert“, schreiben Goerke und Pannenberg. Das Fehlen von Lohnprämien für Betriebsräte könnte darüber hinaus einer der Gründe dafür sein, warum viele Betriebsräte ihr Amt vorzeitig aufgeben, so die Forscher.

Die Studie: Laszlo Goerke und Markus Pannenberg (2023), Wage Determination in the Shadow of the Law: The Case of Works Councilors in Germany. Economic and Industrial Democracy, forthcoming.

Die vollständige Version des Artikels finden Sie hier.

22.  Jan '23
Best Paper Award der EMANES Konferenz 2022 für Fenet Bedaso

Fenet Bedaso, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IAAEU, ist mit dem Best Paper Award der jährlichen Konferenz des EU-Mediterranean and African Network for Economic Studies (EMANES) ausgezeichnet worden. Die Konferenz zum Thema “Social inclusion and mechanisms for social protection for the Mediterranean and Africa” wurde gemeinsam mit dem Centre for European Policy Studies (CEPS) organisiert und fand vom 15.-16. Dezember 2022 in Barcelona statt.

Ausgezeichnet wurde ihr Beitrag mit dem Titel „Occupational Segregation and Gender Pay Gap: Evidence from Ethiopia“, der sich mit der Beseitigung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Während es für Industrieländer bereits umfangreiche Literatur zu dem Thema gibt, werden Länder des globalen Südens, insbesondere in Afrika, derzeit nur am Rande thematisiert.

Aus diesem Grund widmet sich der Beitrag von Fenet Bedaso als einer der ersten der Situation in Äthiopien und untersucht die Auswirkungen der beruflichen Segregation auf die geschlechtsspezifische Einkommensungleichheit anhand von Daten des National Labour Force Surveys 2013. Fenet Bedaso zeigt, dass Frauen in Äthiopien über die gesamte Lohnverteilung hinweg im Durchschnitt niedrigere Monatslöhne als Männer erzielen und die berufliche Segregation einen negativen Zusammenhang mit dem Verdienst aufweist. Des weiteren ist das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern im privaten Sektor größer als im öffentlichen Sektor.

Die Auszeichnung der wissenschaftlichen Arbeit unserer Mitarbeiterin weist auf die Bedeutung der Ergebnisse zur Erlangung von Gleichstellung am äthiopischen Arbeitsmarkt hin. Das IAAEU gratuliert Fenet Bedaso ganz herzlich zum Erhalt des Best Paper Award 2022 des EMANES.

15.  Jan '23
Internationaler Workshop zu „Performance Pay and Employee Outcomes”

Am 2. Dezember 2022 richtete die ökonomische Arbeitsgruppe des IAAEU in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Personalökonomik an der Universität Trier einen Workshop zum Thema Performance Pay and Employee Outcomes aus. Es war damit der zweite Workshop, der nach langer pandemiebedingter „Präsenzpause“ wieder vor Ort stattfinden konnte und den Vortragenden (auch im Rahmen des Konferenzdinners am Vorabend) ermöglichte, Trier, den lokalen Weihnachtsmarkt und das IAAEU kennenzulernen. Im Workshop wurden Studien zu einer Vielzahl von Aspekten leistungsorientierter Entlohnung vorgestellt und beleuchtet: Andreas Sintos (University of Luxembourg) referierte zu den Auswirkungen auf arbeitsbedingte Erschöpfung.
Nicole Andelic (University of Aberdeen) stellte passend dazu eine experimentelle Studie zum Thema Stress vor, in der die Auswirkungen leistungsorientierter Entlohnung durch Messung des Cortisolspiegels nachgewiesen werden. Ihre Co-Autoren und sie konnten zeigen, dass Teilnehmer unter leistungsorientierter Entlohnung höhere Stresslevel aufweisen. Enja Herdejürgen (Paderborn University) beleuchtete die Auswirkungen leistungsorientierter Bezahlung in einem eher unkonventionellen Rahmen.
Die Autorin zeigte anhand der Veränderung des Bonussystems großer internationaler Reitturniere einen positiven Zusammenhang von leistungsorientierter Entlohnung und der Qualität von teilnehmenden Reiterinnen und Reitern. Weiterhin wurde das Programm durch Vorträge zu Fragestellungen in den Bereichen Arbeitszufriedenheit (Marco Clemens, IAAEU Trier), aktienbasierte Vergütungssysteme (Slađana Krgović, Bocconi University Milan), flexible Arbeitszeiten (Joanna Tyrowicz, University of Warsaw) und geschlechterspezifische Lohnungleichheit (Ezgi Kaya, Cardiff University) abgerundet.
Der Workshop war dabei geprägt von zahlreichen Kommentaren und Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

06.  Jan '23
Neue Veröffentlichung in Games and Economic Behavior

Die IAAEU-Mitarbeiter Laszlo Goerke und Alberto Palermo veröffentlichen zusammen mit Marco de Pinto, einem früheren Mitarbeiter des IAAEU und der Universität Trier, der jetzt an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim eine Professur innehat, eine neue Studie mit dem Titel “On the Welfare Effect of Adverse Selection in Oligopolistic Markets” in der Zeitschrift Games and Economic Behavior.

Der Aufsatz untersucht mit Hilfe eines theoretischen Modells die Wohlfahrtswirkungen von asymmetrischen Informationen in einem Prinzipal-Agenten-Setting, in dem mehrere Firmen als Prinzipale auf einem oligopolistischen Absatzmarkt im Wettbewerb stehen. Das zentrale Ergebnis der Analyse ist, dass asymmetrische Informationen die wohlfahrtsreduzierende Wirkung oligopolistischer Marktmacht abmildern oder gar kompensieren können. Daher kann die Gesellschaft bei Existenz asymmetrischer Informationen ein höheres Wohlfahrtsniveau erreichen als bei Abwesenheit solcher Art von Informationsvorsprüngen. Die dahinterstehende Idee ist, dass die besser informierten Agenten ihren Informationsvorsprung zum eigenen Vorteil aber zu Lasten der Gesellschaft ausnutzen möchten. Die oligopolistische Marktmacht der Prinzipale beschränkt jedoch die Möglichkeiten hierfür. Da Oligopole und informationelle Friktionen weit verbreitet sind, legen die Erkenntnisse der IAAEU Mitarbeiter nahe, dass die Wettbewerbspolitik letzteren größere Aufmerksamkeit schenken sollte.

Die Studie: de Pinto, Marco, Goerke, Laszlo and Alberto Palermo (2023), On the Welfare Effect of Adverse Selection in Oligopolistic Markets: Games and Economic Behavior, Vol. 138, pp. 22-41.

Die vollständige Version des Artikels finden Sie hier